Informationen zur Nebenklage

Die Nebenklage im Strafverfahren

Eine Nebenklage ist ein enorm wichtiger Bestandteil des Strafverfahrensrechts und dient dazu, den Opfern von Straftaten die Möglichkeit zu geben, aktiv am Strafverfahren teilzunehmen. Es gibt daher mehrere Gründe in der Übersicht, warum eine Nebenklage benötigt wird und so wichtig für das Strafverfahren ist:

1. Stärkung der Opferrechte: 

Die Nebenklage ermöglicht es dem Opfer, seine Rechte und Interessen im Strafprozess wahrzunehmen. Dies ist besonders wichtig, da das Strafverfahren oft stark auf die Interessen der Gesellschaft und die Ahndung des Täters ausgerichtet ist. Durch die Nebenklage erhält das Opfer eine Stimme und kann seine Perspektive einbringen. Ich helfe Ihnen diese Stimme wirkungsvoll einzusetzen. 

2. Beteiligung am Verfahren: 

Durch die Nebenklage kann das Opfer aktiv am Strafverfahren teilnehmen. Es hat das Recht, Beweisanträge zu stellen, Zeugen zu befragen und Schlussanträge zu stellen. Dies gibt dem Opfer ein Gefühl der Kontrolle und der Beteiligung am Prozess, der ansonsten oft als fremdbestimmt wahrgenommen wird. Nehmen Sie diese Rechte aktiv und engagiert über mich wahr. Entfliehen Sie der Ohnmacht und nehmen Sie proaktiv am Verfahren teil!

3. Psychologische Unterstützung: 

Die Möglichkeit, sich als Nebenkläger zu beteiligen, kann für das Opfer eine wichtige psychologische Unterstützung darstellen. Es kann helfen, das erlebte Unrecht zu verarbeiten und das Gefühl der Ohnmacht zu überwinden. Die aktive Teilnahme am Verfahren kann auch zur Verarbeitung des Traumas beitragen.

4. Einfluss auf das Urteil: 

Durch die Nebenklage kann das Opfer Einfluss auf das Verfahren und damit auch auf das Urteil nehmen. Dies kann zur Berücksichtigung der Opferperspektive bei der Strafzumessung führen und sicherstellen, dass die Schwere der Tat und deren Auswirkungen auf das Opfer angemessen gewürdigt werden.

5. Rechtliche Beratung und Vertretung: 

Im Rahmen der Nebenklage hat das Opfer das Recht auf anwaltliche Vertretung. Dies stellt sicher, dass die Interessen des Opfers professionell und kompetent vertreten werden. Ein Anwalt kann das Opfer über seine Rechte aufklären und bei der Durchsetzung dieser Rechte unterstützen.

6. Schutz der Opferinteressen: 

Besonders bei schweren Straftaten, wie z.B. Sexualdelikten oder Gewaltverbrechen, ist es wichtig, dass die Interessen des Opfers besonders geschützt werden. Die Nebenklage bietet eine zusätzliche Möglichkeit, diesen Schutz zu gewährleisten und sicherzustellen, dass das Opfer während des gesamten Verfahrens angemessen berücksichtigt wird. Diese gilt insbesondere für die Vernehmungssituation im Verfahren. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nebenklage eine wichtige Funktion im Strafprozess erfüllt, indem sie die Rechte und Interessen der Opfer stärkt, deren Beteiligung am Verfahren ermöglicht und somit zu einer gerechteren und ausgewogeneren Strafrechtspflege beiträgt. 

In welchen Fällen ist eine Nebenklagevertretung nach deutschem Recht zulässig?

Die Zulässigkeit der Nebenklagevertretung ist in § 395 der Strafprozessordnung (StPO) geregelt. Eine Person kann sich der erhobenen öffentlichen Klage oder dem Antrag im Sicherungsverfahren als Nebenkläger anschließen, wenn sie durch eine rechtswidrige Tat verletzt wurde. Dies umfasst insbesondere Straftaten, die in den folgenden Bestimmungen des Strafgesetzbuches (StGB) aufgeführt sind:

  • §§ 174 bis 182, 184i bis 184k (Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung),
  • §§ 211 und 212 (versuchter Mord und Totschlag),
  • §§ 221, 223 bis 226a, 340 (Körperverletzungsdelikte und Aussetzung),
  • §§ 242 bis 238, 239 III, 239a, 239b und 240 IV (Freiheitsdelikte, erpresserischer Menschenraub und Geiselnahme),
  • § 4 des Gewaltschutzgesetzes.

Unter diesen Normen fallen Delikte wie sexuelle Selbstbestimmung, versuchter Mord und Totschlag, Aussetzung, vorsätzlich begangene Körperverletzungen sowie Freiheitsdelikte mit erpresserischem Menschenraub und Geiselnahme. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Sie finden alle Nebenklagedelikte mit den Erklärungen zu den Delikten hier.

Wenn das Opfer durch die Tat getötet oder ermordet wurde, steht das Recht zur Nebenklage gemäß § 395 Abs. 2 StPO auch den nahen Angehörigen, namentlich den Eltern, Kindern, Geschwistern sowie dem Ehegatten oder Lebenspartner zu. Die Nebenklage ist unabhängig vom Stadium des Delikts zulässig, also sowohl bei versuchten als auch bei vollendeten Taten. Es müssen sich auch nicht alle Angehörige von einem Nebenklägervertreter vertreten lassen. Jeder hat das Recht zu einem eigenen Rechtsanwalt. Ich berate Sie diesbezüglich gerne.

Der Antrag auf Nebenklage muss schriftlich bei Gericht eingereicht werden, wie aus § 396 Abs. 1 StPO hervorgeht. Diesen Antrag stelle ich selbstverständlich für Sie. Die Korrespondenz erfolgt über mein Büro, was Ihnen die Sicherheit einer qualitativ hochwertigen Betreuung im Verfahren Der Geschädigte kann sich vor Gericht durch einen Anwalt vertreten lassen. Bei Bedürftigkeit kann Prozesskostenhilfe gewährt werden, oder es wird bei schwerwiegenden Straftaten ein Rechtsanwalt als Beistand beigeordnet. Im Falle einer Verurteilung des Beschuldigten trägt dieser die Kosten des Beistands. Die besonderen Klagevoraussetzungen ergeben sich aus der besonderen Schutzbedürftigkeit des Geschädigten.

Die Nebenklage ermöglicht es dem Verletzten einer Straftat, in bestimmten Fällen als Nebenkläger im Verfahren mitzuwirken. Dies ist in den §§ 395 ff. StPO geregelt. Voraussetzung ist die Erhebung einer öffentlichen Klage, da der Geschädigte, anders als bei der Privatklage, keinen Strafanspruch aus eigenem Antrieb verfolgen kann. Die Nebenklage ist ein akzessorisches Recht, kein eigenständiges Verfahren. Der Nebenkläger wird als voller Verfahrensbeteiligter anerkannt und erhält umfassende Beteiligungsrechte, unabhängig von der Staatsanwaltschaft. In vielen Verfahren muss dieses Recht jedoch aktiv erstritten werden, da wir weiterhin eine sog. “Täterstrafrecht” haben. Die Rechte der Geschädigten kommen häufig noch zu kurz, da das deutsche Strafrecht auf den Beschuldigten bzw. den Angeklagten zugeschnitten ist. Die Opferrechtsreformgesetze haben eine wesentliche Umgestaltung in den Verfahrensrechten der Geschädigten und der Hinterbliebenen gebracht, welche jedoch auch heute, einige Jahre nach der Einführung, weiterhin stiefmütterlich behandelt werden. 

Der Nebenkläger bzw. sein Vertreter können Erklärungen abgeben, Fragen stellen, Anträge anbringen und Rechtsmittel einlegen, ohne zur reinen Objektivität verpflichtet zu sein. Ihre Rechte stehen in meinem Fokus. Die Teilnahme des Opfers am Verfahren dient mehreren staatlichen Zielen: der Mitwirkung am Verfahren, der Verurteilung und Rehabilitation des Täters sowie der Anerkennung der Leiden des Opfers. Die Nebenklage kann zur Klärung von Sachverhalten beitragen und Falschaussagen oder Beschwichtigungen des Täters entlarven, was als Kontrollfunktion bezeichnet wird. Diese Kontrollfunktion, obwohl nur eine Begleiterscheinung des Verfahrens, ist von enormer Wichtigkeit für die Lenkung des Prozesses.

Durch die Nebenklage hat der Geschädigte zudem die Möglichkeit, die hohen Belastungen, die durch die Tat entstanden sind, vor Gericht darzustellen und somit eine besondere staatliche Anerkennung seiner Leiden zu erfahren.

Bitte beachten Sie: Es besteht immer die Gefahr des Missbrauchs der Nebenklage, wenn diese zur Ablenkung von eigenen Tatverdächtigungen genutzt wird oder der Beschuldigte bzw. Angeklagte falsch einer schweren Straftat verdächtigt wird.. Bereits die Stellung eines Antrags auf Nebenklage, wenn keine Verletzung vorliegt, um sich selbst von einem Tatverdacht zu befreien, stellt einen Missbrauch dar. Im Falle der Einstellung oder des Freispruchs besteht die konkrete Gefahr, dass die Kosten durch den Nebenkläger zu tragen sind. Natürlich antizipiere ich für Sie die Lage im Verfahren. 

Mit der Nebenklage nehmen Sie Ihre Rechte als Geschädigte und Hinterbliebene wahr. Sichern Sie sich die Nebenklagevertretung durch einen seit fast 20 Jahren engagierten Strafverteidiger.

Warum einen erfolgreichen Strafverteidiger als Nebenklagevertreter?

Ein erfahrener Strafverteidiger kennt die Vorgehensweise der Verteidigung aus jahrelanger eigener Erfahrung. Ich versetze mich selbstverständlich in die Lage der Verteidigung, um die nächsten Schritte vorauszusehen und für Sie entsprechend zu agieren. Nur wer sein Gegenüber kennt und richtig einschätzen kann, der kann die Nebenklage erfolgreich gestalten.